Das Corps Rhenania Freiburg wurde am 21. September 1812 von den Medizinstudenten Karl Joseph Beck aus Gengenbach und Karl Friedrich Brodhag aus Kandern gestiftet. Unser Corps ist die älteste noch bestehende Studentenverbindung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Nach der durch die Befreiungskriege 1813/14 bedingten Einstellung des Corpsbetriebes wurde der Corpsbetrieb am 3. Mai 1815 wieder aufgenommen. Rhenania wuchs und kräftigte sich in den kommenden Jahrzehnten. Die geringe Zahl von insgesamt nur noch 200 Freiburger Studenten führte 1843 zur erneuten Schließung des Corps. Erst zwei Jahre nach der Revolution von 1848 konnte Rhenania am 22. November 1850 rekonstituiert wurde. In den folgenden Jahrzehnten gewannen studentische Verbindungen in Deutschland erheblich an Bedeutung. Sowohl der Reichsgründer Otto v. Bismarck wie auch Kaiser Wilhelm II. gehörten Kösener Corps an. Der Badische Thronfolger und letzte Reichskanzler, Prinz Max von Baden, schloss sich 1886 unserem Corps an.
Seit 1889 hält ein Altherrenverband die Corpsbrüder auch nach ihrer Freiburger Studentenzeit organisatorisch zusammen, eine regelmäßig erscheinende Corpszeitung informiert die Corpsbrüder untereinander. Im Jahre 1892 wurde mit Unterstützung der Ehemaligen, der sogenannten Alten Herren, das erste Corpshaus der Freiburger Rhenanen gebaut. Sehr bald stellte sich jedoch heraus, dass es für den Corpsbetrieb nicht groß genug war. 1912/1913 wurde daher das alte Corpshaus abgerissen und an derselben Stelle ein größeres Haus im Jugendstil errichtet. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs musste das Corps erneut schließen. Das Corpshaus wurde als Lazarett genutzt. 296 Rhenanen zogen in diesen Krieg, 56 davon kehrten nicht zurück. 1919 wurde der Corpsbetrieb wieder aufgenommen. Im Jahre 1931 erwarb die Altherrenschaft in Altglashütten eine Skihütte und es wurde der „Verein Freiburger Rhenanenhütte e.V.“ gegründet.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten geriet das Corps in äußerste Bedrängnis. Die Politik der NSDAP führte zur „Gleichschaltung“, sprich zum Auflösen aller gesellschaftlichen Gruppen, die sie nicht ausreichend kontrollieren konnte. Durch Selbstauflösung kam Rhenania daher 1935 einer Zwangsauflösung zuvor. Trotz großer Schwierigkeiten konnte im Verborgenen ein Corpsbetrieb bis in den Zweiten Weltkrieg hinein aufrechterhalten werden. Am 27. November 1944 wurde Freiburg im Breisgau durch einen Bombenangriff stark zerstört. Das Corpshaus brannte dabei vollkommen aus. Viel schwerwiegender für die Gemeinschaft der Rhenanen war jedoch, dass im Verlauf des Krieges über 80 Corpsbrüder ums Leben kamen.
Am 20. Mai 1950 gelang es, das Corps auf der erhalten gebliebenen Corpshütte im Schwarzwald wieder zu rekonstituieren. Auch ein neues Corpshaus konnte aufgrund großzügiger Spenden zahlreicher Corpsbrüder errichtet werden. Am 1. Februar 1957 bezogen die Aktiven das dritte Corpshaus an Stelle des zerbombten Hauses in der Albertstraße 32. Über 1650 Freiburger Rhenanen haben das blau-weiß-rote Band seit 1812 erworben. Mit über 350 lebenden Mitgliedern ist Rhenania Freiburg heute eines der größten Corps im Dachverband der Kösener Corps. Im Jahr 2012 konnte das Corps Rhenania sein 200. Stiftungsfest feiern.
Das Corps Rhenania gehört als Dachverband dem 1848 gegründeten Kösener Senioren Convent Verband (KSCV) an, in dem sich 101 Corps aus 40 Universitätsstädten zusammengeschlossen haben.
Rhenania hat die Bandfarben dunkelblau-weiß-rot mit silberner Perkussion. Das Fuchsenband ist weiß-rot. Die rote Studentenmütze wird auf dem Hinterhaupt getragen. Zur Kneipe tragen die Corpsburschen blaue Kneipjacken mit weißen Kordeln.
Concordia fideque Rhenania valebit!
Durch Eintracht und Treue wird Rhenania blühen und gedeihen! Wahlspruch des Corps Rhenania
Brudertreue trennt nur der Tod!
Wappenspruch des Corps Rhenania
Circulus fratrum Rhenaniae vivat!
Der Kreis der Brüder von Rhenania möge leben! Zirkelspruch des Corps Rhenania