10 Fragen zum Corps Rhenania Freiburg

1. Was ist das Corps Rhenania?

Das Corps Rhenania ist eine studentische Verbindung. Wir sind ein lebenslanger Freundesbund, in dem sich die jüngeren Mitglieder zu einer – auf tradierten Konzepten fußenden – Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit bereiterklären. Angestrebt wird das Ziel einer ausgeglichenen Balance von fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen, eines sicheren Auftretens und einer weltoffenen Grundeinstellung. Das Ergebnis der Persönlichkeitsentwicklung soll sein, dass jeder einzelne in die Lage versetzt wird, in Wirtschaft und Gesellschaft an herausragender Stelle Verantwortung zu übernehmen.

2. Seid ihr schlagend?

Wir sind eine schlagende Verbindung. Jeder Aktive muss drei Partien fechten, wobei sich das studentische Fechten stark vom Sportfechten unterscheidet. Zwar ist es nicht ausgeschlossen, dass sich der einzelne dabei auch einmal verletzen kann, doch ist das nicht die Regel. Es gibt keinen Sieger und Besiegten. Auch geht es uns nicht um den „Beweis der Männlichkeit“, sondern um einen Ausdruck der Selbstdisziplin, eine Erfahrung, die unsere Gemeinschaft in besonderer Weise zusammenschweißt. Wir bilden uns auch nichts auf das Fechten ein, sondern sehen es als Teil unserer jahrhundertealten Tradition.

3. Seid ihr eine Burschenschaft?

Nein, wir sind keine Burschenschaft (und stolz darauf!). Corps und Burschenschaften werden leider von den Medien und in der Öffentlichkeit oft in einen Topf geworfen, obwohl sie sich deutlich unterscheiden.

Die wichtigsten Unterschiede sind:

  • Burschenschaften sind „deutschverbunden“ und nehmen i.d.R. keine Ausländer auf.
  • Mitglied eines Corps kannst Du unabhängig von Nationalität, Religion oder Hautfarbe werden. Corps nehmen auch Wehrdienstverweigerer auf.

Corps sind bewusst nicht parteipolitisch festgelegt.
Bei uns sind Studenten aus allen Ländern dieser Welt willkommen.
Wir fordern und fördern Weltoffenheit und Toleranz aller Mitglieder unseres Corps.

4. Was versteht ihr unter Toleranz?

Toleranz bedeutet für uns, dass wir (politische oder weltanschauliche) Auffassungen und Meinungen anderer Menschen gelten lassen und dies sogar dann, wenn sie im Widerspruch zu unserer eigenen Meinung stehen.

Was Toleranz bedeutet, kommt in einem Spruch zum Ausdruck, den der französischen Philosoph Voltaire zu einem politischen Gegner gesagt haben soll: „Ihre Meinung bekämpfe ich zwar inhaltlich aufs äußerste, aber ich werde mich dafür totschlagen lassen, dass Sie sie sagen dürfen.“

5. Warum gibt es Corps heute überhaupt noch?

Die Persönlichkeitsentwicklung in unserem Corps hinsichtlich der persönlichen und sozialen Kompetenzen ist nach unserer Überzeugung besonders geeignet, das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitglieder zu fördern. Die Folge dieser Persönlichkeitsentwicklung ist regelmäßig, dass sich unsere Mitglieder später in der Wirtschaft oder Gesellschaft sehr verantwortlich und mit überdurchschnittlichem Erfolg engagieren.

Außerdem erfreuen wir uns an unserer Gemeinschaft und den vielen fröhlichen Festen, zu denen Jung und Alt in Freiburg zusammenkommen, so dass wir über einen dauerhaften Anknüpfungspunkt an unsere Universitätsstadt verfügen.

6. Warum nehmt ihr keine Frauen auf? Seid ihr frauenfeindlich?

Wir begrüßen es, dass es viele unterschiedliche Verbindungen gibt, reine Männer- oder Frauenverbindungen ebenso wie gemischte. Sie alle versuchen, mit unterschiedlichen Konzepten die Persönlichkeit ihrer Mitglieder weiterzuentwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass unsere seit mehr als 200 Jahren tradierten Konzepte (etwa des Fechtens) schlecht mit der Aufnahme weiblicher Mitglieder in Einklang zu bringen sind. Doch sind wir damit nicht frauenfeindlich. Denn Studentinnen sind auf unserem Corpshaus gerne gesehene Gäste, bei festlichen Essen, Parties oder Bällen. Auch nehmen sie darüber hinaus oft Anteil an unserem täglichen Leben.

7. Gibt es bei Euch einen Alkoholzwang?

Bei uns gibt es keinen Trinkzwang. Niemand muss Alkohol trinken.
Wir haben allerdings tradierte Regeln, zu denen etwa auch das regelmäßige Zuprosten auf den Kneipen zählt, auf denen wir unter anderem das spontane Reden üben. Alles in allem glauben wir, nicht mehr als andere Studenten zu trinken.

8. Verliert man durch das Corps zu viel Zeit im Studium?

Das Aktivenleben nimmt natürlich Zeit in Anspruch. Uns ist jedoch ein erfolgreicher Abschluss in Regelstudienzeit ebenso wichtig wie die Weiterentwicklung persönlicher und sozialer Kompetenzen. Zu unserer Ausbildung gehört insofern auch ein Kurs über Zeitmanagement. Auch unterstützen wir uns gegenseitig im Studium.

9. Fördert ihr Seilschaften?

Da wir viele beruflich sehr erfolgreiche Mitglieder in unseren Reihen haben, ergeben sich für uns mitunter schon mal erleichterte berufliche Einstiegsmöglichkeiten.Letztlich erwarten wir aber, dass sich jeder über seine fachlichen wie persönlichen und sozialen Kompetenzen selbst erfolgreich durchsetzt.

10. Was erwartet ihr von neuen Mitgliedern?

Wir erwarten Toleranz anderer Meinungen und Ansichten. Wir wehren uns gegen Intoleranz und jede Art von diktatorischem Verhalten, gegen parteipolitische Einengungen oder die Festlegung auf eine bestimmte Religion oder Konfession.
Wir fordern und erwarten Weltoffenheit.

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